Sportvereine in Sachsen-Anhalt unterstützen die Ukraine
Seit mehr als drei Wochen führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Die zutiefst zu verurteilende Invasion hat unsagbare Folgen. Viele Tote und Verletzte sind zu beklagen, ganze Städte liegen in Schutt und Asche. Während die Politik bemüht ist, dem kriegerischen Treiben der Russen mit Sanktionen und Diplomatie ein Ende zu setzen, versuchen die großen Hilfsorganisationen und viele private Initiativen das menschliche Leid der ukrainischen Bevölkerung mit Spenden und Hilfsaktionen zu lindern. Auch Sportlerinnen und Sportler aus Sachsen-Anhalt sowie zahlreiche Sportvereine des Landes engagieren sich für ukrainische Flüchtlinge.
So stellte der Sportclub Bernburg aus dem Salzlandkreis bereits am ersten Märzwochenende eine große Spenden-, Sammel- und Fotoaktion „Solidarität mit der Ukraine“ in der Sparkassen-Arena in Bernburg auf die Beine. Am Rande von zwei Heimspielen des Vereins spendeten Mitglieder, Zuschauer und Sponsoren und der Verein rundete die Spendensumme mit der Hälfte der Eintrittsgelder auf. Insgesamt 1.300 Euro kamen so zusammen. Gelder, die in erster Linie der ukrainischen Familie von Viacheslav Potapenko (Fußballspieler aus Bitterfeld-Wolfen) zugutekommen. Darüber hinaus will der Verein einen Teil der Spendengelder für Flüchtlinge in der Bernburger Region einsetzen. Mit einer weiteren Aktion wurde unzähliges Kinderspielzeug, Kleidungsstücke, Verbandsmaterial, Medikamente, konservierte Nahrung und Babybedarf auf dem Bernburger Sportplatz gesammelt werden, das durch Vereinsmitglied Frank Wyszkowski den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze fand.
Die Red Devils Wernigerode, Floorballer vom WSV Rot-Weiß, sammelten beim Bundesligaheimspiel gegen TV Schriesheim Spendengelder für eine ukrainische Flüchtlinge. Einer alleinerziehenden Mutter mit ihren Kindern im Alter von 6 und 13, die aus dem Kriegsgebiet fliehen musste, konnte am Ende des Spiels Spendengelder in Höhe von 1.200 Euro übergeben werden. Die junge Frau schilderte den Zuschauern die Geschehnisse der vergangenen Tage und in welcher bedrohlichen Situation sie sich mit ihren Kindern befand. Geflohen aus Tschernihiw über Kiew nach Polen ohne Essen und wenig zu trinken, währenddessen übernachtet in verschiedenen Verstecken, jederzeit mit der Angst es nicht lebend herauszuschaffen. Auch wenn die seelischen Wunden wohl noch lange nachwirken werden, ist sie froh mit ihren Kindern die Flucht überstanden zu haben und überglücklich über die Spenden. Dank der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode konnte der Familie auch eine Wohnung in Wernigerode zur Verfügung gestellt werden.
Und auch Sachsen-Anhalts Spitzenathleten üben Solidarität. So setzten sich Sarah und Florian Wellbrock vom SC Magdeburg maßgeblich dafür ein, dass sich der ukrainische Schwimmer Michailo Romantschuk am Bundesstützpunkt in der Elbestadt auf die kommenden Wettkämpfe vorbereiten darf. Derzeit trainieren sie gemeinsam im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada (Spanien). „Wenn ich nicht hergekommen wäre„ hätte ich meine Schwimmkarriere wohl beendet. Dann hätte ich eine Waffe bekommen und in den Krieg ziehen müssen“, sagte Romantschuk im ARD-Fernsehen, SCM-Trainer Bernd Berkhahn zu der unkomplizierten Hilfsaktion: „Wir werden ihn einfach in die Gruppe aufnehmen, ihm Halt geben, ein soziales Umfeld anbieten und natürlich das, was er liebt: das Schwimmen. Vielleicht lenkt ihn das ein bisschen ab.“
Ukrainische Flüchtlinge in Sportvereinen versichert
Das sind nur drei Beispiele für viele Spenden und Hilfsaktionen im Sport in Sachsen-Anhalt, die dem Landessportbund bisher bekannt wurden. Für Sportvereine, die wie die Stützpunktvereine des Programms Integration durch Sport ukrainischen Flüchtlingen, insbesondere den vielen Kindern und Jugendlichen mit Sportangeboten ein wenig Abwechslung und Ablenkung verschaffen wollen, gibt es ein positives Signal der ARAG-Sportversicherung. Flüchtlinge, die sich in einem Mitgliedsverein des LSB Sachsen-Anhalt sportlich betätigen, haben Versicherungsschutz über die ARAG Sportversicherung, auch wenn sie keine Mitglieder im Verein sind.
Die Deckung gilt bei der Teilnahme am normalen Sportbetrieb. Falls die Vereine spezielle Sportangebote für Flüchtlinge organisieren, besteht auch hierfür Versicherungsschutz. Die Sportversicherung gilt ausdrücklich auch für Flüchtlinge aus der Ukraine. Versicherungsschutz besteht in erster Linie für Unfälle und Haftpflichtschäden. Der Versicherungsschutz ist für die Vereine kostenlos.
Damit unterstützt der LSB die Vereine, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement und ihren Sportangeboten das Schicksal der ukrainischen Flüchtlinge abmildern wollen.
Allen, die direkt spenden wollen oder gesammelte Spendenbeiträge einzahlen wollen, sei noch einmal das Spendenkonto der Stiftung Deutscher Sport ans Herz gelegt.
Spenden werden aktuell per Überweisung entgegengenommen:
Empfänger: Stiftung Deutscher Sport
IBAN: DE 17 500 800 0000 961 826 00
Betreff: Ukrainehilfe