27.01.2021 - SOD/Frank Löper
Als Gastgeber empfangen die Gemeinden, Bezirke, Städte und Landkreise in ihrer Heimat die anreisenden Delegationen für vier Tage (11.-14. Juni 2023). Die Vision: Menschen mit und ohne Behinderung aus verschiedenen Ländern und Kulturen treffen aufeinander und schaffen eine inklusive Gesellschaft durch die verbindende Kraft des Sports. Die Kommunen setzen dafür inklusive Projektideen um, die eine Sportgroßveranstaltung wie die Special Olympics World Games 2023 in Berlin langfristig überdauern. Dort spielt zwar die Musik im Sommer 2023, das Orchester kommt aber aus dem ganzen Land. Für die Gastgeberstädte besteht so die Chance nachhaltig für mehr Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung vor Ort zu sorgen. Bessere Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zu Sportvereinen und zum gesellschaftlichen Leben können einen nachhaltigen Bewusstseinswandel in den Kommunen weit über die World Games hinaus auslösen.
In der aktuellen Corona-Pandemie haben sich die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit geistiger Behinderung deutlich verschlechtert. Das jetzt gestartete deutschlandweite Projekt „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen“ gibt die hoffnungsvolle Aussicht, endlich wieder Menschen zu bewegen. Es ist das Versprechen auf eine Zeit, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport machen, sich begegnen, unterstützen – und zusammen nachhaltige und dauerhafte Veränderungen anstoßen.
Sven Albrecht, Geschäftsführer des Organisationskomitees, sagt: „Ein inklusiver Ruck wird durch ganz Deutschland gehen, wenn bundesweit 170 Kommunen die 170 teilnehmenden Delegationen willkommen heißen. Dieses einmalige Projekt ist das Herzstück unserer Sportgroßveranstaltung, weil es die gesamte Gesellschaft mit einbindet. Alle interessierten Vereine, Schulen, Organisationen der Behindertenhilfe und auch Privatpersonen sollen auf ihre jeweilige Kommune zugehen und die Bewerbung aktiv mitgestalten. Nur so schaffen wir einen echten Bewusstseinswandel, der auch über die Special Olympics World Games 2023 hinaus Bestand hat.“
Mark Solomeyer, SOD-Athletensprecher und Mitglied des Weltspielekomitees, sagt: „Wir Athletinnen und Athleten freuen uns, den internationalen Sportlern unsere Heimat zu zeigen. Es sind die Orte, wo wir trainieren, arbeiten und leben. Durch das Projekt 170 Nationen – 170 inklusive Kommunen hoffen wir, dass sich in unserer Heimat noch mehr Sportvereine gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung öffnen. Aktuell kommt das leider noch zu selten vor. Viele Menschen wissen gar nicht, wo sie mit anderen zusammen Sport treiben können. Dabei ist es ja ganz einfach: Wir wollen einfach mehr an der Gesellschaft teilhaben. Und zwar in allen Bereichen.“
Über die offizielle Website www.berlin2023.org/hosttown können sich Kommunen aus ganz Deutschland als Host Town bewerben. Mehrere Kommunen können sich dabei auch für eine Bewerbung zusammenschließen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2021. Die Benennung der Host Towns ist für Dezember 2021 geplant.
Hintergrund:
Vom 17. bis 24. Juni 2023 treten in Berlin 7000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 170 Nationen in 26 Sportarten und Unified Sport® an, also gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung. Die Special Olympics World Games werden wie Olympische und Paralympische Spiele alle zwei Jahre im Wechsel als Sommer- und Winterevent ausgetragen – und 2023 erstmals in Deutschland.