05.08.2021 - Frank Löper/DSV
Was für ein Rennen! Was für eine Energieleistung! Bei extremen Bedingungen von fast 30 Grad Wassertemperatur gelang Florian Wellbrock ein triumphaler Sieg, der in mehrfacher Sicht Hinsicht historisch ist. Der Schwimmer vom SC Magdeburg holte die erste olympische Goldmedaille im Schwimmen für Deutschland seit dem Doppelsieg von Britta Steffen im Jahr 2008 in Peking. Mit seiner Goldmedaille ist Wellbrock sogar der erste deutsche Schwimm-Olympiasieger bei den Männern seit genau 33 Jahren. Er folgt damit auf den Olympiasieger 1988 in Seoul über 200m Schmetterling, Michael Groß. Mit seiner Leistung von Tokio hat sich der Doppelweltmeister 2019 über 1.500 m und 10 km im Freiwasser schon in jungen Jahren einen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Schwimmsports gesichert.
„Für mich persönlich ist das mein Sommermärchen heute“, freute sich Wellbrock im ZDF-Fernsehinterview. "Ich glaube, ich brauche noch ein bisschen, um das zu realisieren!“ Komplimente für den Olympiasieger gab es auch von prominenter Seite. „Florian hat von Anfang an das Teilnehmerfeld dominiert und war einfach nicht zu stoppen. Er hat Historisches geschaffen mit dem ersten Olympiasieg im Freiwasser für Deutschland“, applaudierte Paul Biedermann, einst Weltmeister und noch immer Weltrekordhalter im Becken. „Eine Medaille im Becken und im Freiwasser zu gewinnen ist eine ganz eigene Liga und spricht für das Ausnahmetalent Florian Wellbrock.“
Auch Franziska van Almsick verneigte sich vor dem Olympiasieger: „Florian ist von Anfang an sein eigenes Rennen geschwommen und hat das Rennen klar in der Hand gehabt. Er ist zu einem fokussierten, klaren und ruhigen Athleten geworden, der meinen großen Respekt verdient. Es ist vor allem seine mentale Stärke, die mich begeistert und dieser klare, ruhige Wille zu gewinnen.“
Wellbrocks Vereinskollege vom SC Magdeburg, Rob Muffels, belegte in diesem denkwürdigen Rennen den elften Rang in einer Zeit von 1:53:03,3 Stunden. Auch Muffels Leistung genießt unseren vollen Respekt, auch wenn er sich selbst sicherlich mehr ausgerechnet hatte.