Zum Hauptinhalt springen
Sport und Gesellschaft

Ausstellung über jüdische Stars im deutschen Sport

| LpB

„Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ heißt eine Ausstellung, die am 7. Oktober feierlich im Landtag von Sachsen-Anhalt eröffnet wurde und seitdem kostenfrei als Outdoor-Ausstellung bis zum 10. November auf dem Domplatz in Magdeburg zu sehen ist.

© LpB

„Mit dieser besonderen Outdoor-Schau möchten wir sowohl die Geschichte als auch die Schicksale jüdischer Bürgerinnen und Bürger in das heutige Bewusstsein bringen, die trotz ihrer sportlichen Leistungen Opfer von Verfolgung, Ausgrenzung und Mord zur Zeit des Nationalsozialismus wurden. Zugleich haben wir mit Sarah Poewe in der Ausstellung eine erfolgreiche Schwimmerin der Gegenwart, die 2004 als erste Jüdin nach 1936 wieder eine olympische Medaille für Deutschland gewann“, so Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung.

In einer großformatigen skulpturalen Präsentation würdigt die Ausstellung in Trägerschaft des Zentrums deutsche Sportgeschichte e.V. das große Verdienst jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Präsentation in Magdeburg ist eine gemeinsame Initiative der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., Arbeitsgemeinschaft Magdeburg, dem Landesbüro Sachsen-Anhalt der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportlerpersönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten. Mit überlebensgroßen Silhouetten wird an ihr Leben und ihre Erfolge erinnert. Nur weil sie Juden waren, wurden diese Frauen und Männer während der NS-Zeit aus ihren Sportvereinen ausgeschlossen, Titel wurden aberkannt.

Dem deutschen Fußballpionier Walther Bensemann, Mitbegründer des Deutschen Fußballbundes, blieb wie vielen anderen nur die Flucht. Nicht wenige Sportler, wie der Fußballnationalspieler Julius Hirsch oder die zehnfache Deutsche Leichtathletikmeisterin Lilli Henoch, wurden deportiert und ermordet. Ralph Klein entkam nur knapp der Deportation nach Auschwitz. Nach dem Krieg war er israelischer, später deutscher Basketball-Nationaltrainer. Vorgestellt werden ebenfalls u.a. die Biografien der Fechtolympiasiegerin Helene Mayer, des Schachweltmeisters Emanuel Lasker oder der Deutschen Tennismeisterin Nelly Neppach.

Initiiert, konzipiert und finanziert wurde und wird die Ausstellung durch die DFB-Kulturstiftung, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Die aus Anlass der European Maccabi Games 2015 in Berlin erstmals gezeigte Ausstellung ist zudem durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und die Deutsche Bahn Stiftung gefördert worden.

Die kostenfreie Ausstellung auf dem Magdeburger Domplatz ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Online-Ausstellung verknüpft, auf der ergänzende Texte und Fotos ausführlich die jüdische Geschichte des deutschen Sports dokumentieren: www.juedische-sportstars.de

Zurück

Beitrag teilen