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Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ – Heute: Rudern

| Tobias Richter

Sport-Motorik-Test, Sachsen-Anhalt-Spiele, Talentgruppen. Die Kinder, welche diesen Weg durchlaufen haben, gehören zu den sportlichsten und talentiertesten im Bundesland und haben berechtigte Aussichten auf eine Einschulung in eine der Eliteschulen des Sports und eine damit verbundene leistungssportliche Laufbahn. Das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ ist im Jahr 2023 bereits seit zehn Jahren etabliert. Grund genug für den Landessportbund Sachsen-Anhalt, fortan monatlich hinter die Kulissen der Sportarten zu schauen, welche das Projekt (be)leben.

Paul Heinrich (li.), Landestrainer der Sportart Rudern, erklärt einem Kind im Rahmen der diesjährigen Sachsen-Anhalt-Spiele den Umgang mit dem Ruder-Ergometer
(© LSB Sachsen-Anhalt)

+++ Heute: Rudern +++

Der Deutsche Ruderverband beschreibt „seine“ Sportart wie folgt: Rudern ist ein naturverbundener Wassersport. Er verbindet Kraft und Ausdauer, Teamgeist und Dynamik. In Deutschland hat Rudern eine fast 150jährige Tradition. Heute ist Rudern nicht nur Wettkampfsportart, sondern auch ein für jedermann geeigneter Breitensport.

Eben dieser Spagat zwischen Wettkampf-, Leistungs- und Breitensport wird im Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ widergespiegelt, um das Sportland Sachsen-Anhalt nachhaltig zu stärken.

Die Sportart Rudern ist als Schwerpunktsportart des Landessportbundes Sachsen-Anhalt wichtiger Bestandteil des Projektes. Auf stolze 18 Olympiasiegerinnen und – sieger sowie 24 Weltmeistertitel kann der Ruderverband des Bundeslandes zurückblicken. Der Nachwuchs kann somit auf große Vorbilder wie Julia Hajek-Lier, Manuela Lutze, Jana Thieme, André Willms oder Andreas Hajek blicken – um nur einige Beispiele der jüngeren Vergangenheit zu nennen.

Die aktuelle Fahne im Hochleitungstraining halten Max Appel (Olympiateilnehmer) und Tabea Kuhnert (WM-Teilnehmerin) hoch. In der zweiten Reihe folgen erfolgreiche Nachwuchstalente. Zwei von ihnen wurden im Rahmen des Projektes „Talentfindung & Talentförderung“ bei den Sachsen-Anhalt-Spielen entdeckt. 2015 – bei der Premierenveranstaltung – nahm Michelle Frauendorf teil und wurde dem Verein HRV Böllberg/Nelson empfohlen. Mittlerweile fährt sie bei internationalen Regatten vorn mit. Zwei Jahre später entdeckte der Ruderverband Tamina Peglau bei den Sachsen-Anhalt-Spielen in Magdeburg. Sie schloss sich dem SC Magdeburg an und ist mittlerweile Deutsche Meisterin im Einer und holte Silber im Doppelvierer mit Steuermann. Beide Talente besuchen die Eliteschulen des Sports und befinden sich in der Nachwuchsförderung des Verbandes.

Teil dieser Nachwuchsförderung ist das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“. Bei den Sachsen-Anhalt-Spielen sichtet der Verband seit 2015 jährlich. „Wir nutzen die Veranstaltungen zur Nachwuchssichtung und –gewinnung. Dabei achten wir vor allem auf die körperlichen Voraussetzungen, die beim Rudern mitzubringen sind“, sagt Paul Heinrich, leitender Landestrainer der Sportart. „Größe ist dabei unabdingbar. Zudem versuchen wir, die Sportart Rudern immer wieder positiv in die Gedanken der Kinder und Eltern zu holen“, so Heinrich.

An einem Ruderergometer fahren alle teilnehmenden Kinder einen kurzen Wettkampf und sammeln dabei – quasi „auf dem Trockenen“ – erste Erfahrungen mit der Sportart. Im aktuellen Talentgruppenzyklus 2023/24 haben sich 86 Kinder für die Teilnahme an den acht Talentgruppen, welche durch den RVSA mitgetragen werden, entschieden. Dabei machen sie schnell Erfahrungen mit dem Boot und bereiten sich derzeit auf eine mögliche Einschulung an eine der Eliteschulen des Sports vor.

Neben den Sachsen-Anhalt-Spielen sichten die hauptamtlichen Grundlagentrainerinnen und –trainer des Verbandes in den Schulen und Vereinen der Landkreise hinsichtlich Körpergrößen der Kinder. In den Städten wird dies zusätzlich mit der Geschicklichkeit an den Ergometern unterstützt. „Eine Planstelle im vom Landessportbund initiierten PLP-Projekt hilft uns zudem enorm bei der Nachwuchsgewinnung für die Vereine, um Sachsen-Anhalt als Hochburg im deutschen Rudersport weiterhin erfolgreich für die Zukunft aufzustellen“, sagt Paul Heinrich.

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