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Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ – Talentsichtung des Handballverbandes

| Tobias Richter

Sport-Motorik-Test, Sachsen-Anhalt-Spiele, Talentgruppen. Die Kinder, welche diesen Weg durchlaufen haben, gehören zu den sportlichsten und talentiertesten im Bundesland und haben berechtigte Aussichten auf eine Einschulung in eine der Eliteschulen des Sports und eine damit verbundene leistungssportliche Laufbahn. Das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ ist im aktuellen Projektzyklus bereits seit zehn Jahren etabliert. Grund genug für den Landessportbund Sachsen-Anhalt, fortan monatlich hinter die Kulissen der Sportarten zu schauen, welche das Projekt (be)leben.

Mit verschiedenen Wurf- und Koordinationsübungen sucht der Handballverband bei den Sachsen-Anhalt-Spielen nach neuen Talenten.
(© Eroll Popova/LSB Sachsen-Anhalt)

+++Heute: Handball+++

Die Bundesliga-Handballer des SC Magdeburg sind als eine der besten Vereinsmannschaften der Welt ein internationales Aushängeschild des Sports im Bundesland und Vorbilder für kommende Generationen.

Seit 2015 - also seit der ersten Durchführung der Sachsen-Anhalt-Spiele - ist der Handballverband mit einer Station im Rahmen der zentralen Sichtungsveranstaltung des Landessportbundes Sachsen-Anhalt vertreten und begutachtet zusätzlich zu den verbandseigenen Talentemaßnahmen die Kinder vor Ort.

„Wir achten dabei auf eine gute motorische Grundausbildung, schauen auf Bewegungsmuster, Geschicklichkeit und Koordination“, sagt Martin Ostermann. Er ist leitender Landestrainer der Sportart im Landessportbund Sachsen-Anhalt. „In diesem Zusammenhang gehen wir davon aus, durch das vorherige Stattfinden des Sport-Motorik-Testes bereits begabte Kinder zu sichten. Entsprechend ist im Weiteren für uns die Affinität zum Handball wichtig“, erklärt er. Dabei achten die vor Ort anwesenden Trainer vor allem auf Kinder, welche während der Übungen Freude mit dem Ball ausstrahlen, das Verhalten auf dem Spielfeld sowie soziales Miteinander. „Kurzum suchen wir Talente, welche mit diesen Eigenschaften, gepaart mit der eigenen Persönlichkeit das Trainerauge in kurzer Zeit überzeugen“, so der Landestrainer.

Ein weiterer wichtigerer Sichtungsaspekt ist die Händigkeit: „Alle Linkshänder sind für unsere Sportart sehr interessant“, sagt Ostermann. Von sechs Positionen auf dem Spielfeld seien zwei mit Linkshändern besetzt, „aber nur zehn Prozent aller Menschen sind Linkshänder“.

Die Drittklässlerinnen und Drittklässler, welche sich bei den Sachsen-Anhalt-Spielen als besonders talentiert erwiesen haben, erhalten im Anschluss eine Einladung in eine der neun Talentgruppen, welche der Handballverband im gesamten Bundesland trägt. „Im Rahmen der Einladungen schauen wir vor allem auf kurze Wege zu den Vereinen“, sagt Martin Ostermann. „Ist keine Talentgruppe im näheren Einzugsbereich, sprechen wir gezielt Empfehlungen für Vereine aus, wo wir wissen, dass diese verlässliche Größen mit verlässlichen Trainerpersonal sind, sodass wir vielen Kindern, die Lust auf Handball haben, ein Angebot zum Einstieg in unsere Sportart unterbreiten können“, ergänzt er.

Sind die Kinder an die Vereine gebunden, haben sie – egal ob Talentgruppe oder Vereinsempfehlung – die Chance, sich im Rahmen der verbandseigenen Sichtungsmaßnahmen des HVSA für eine leistungssportliche Laufbahn zu empfehlen. Ostermann: „Hier setzen wir vor allem im Bereich der D-Jugend mit unserer Bezirksförderung an. Ziel ist es dabei, jede Handballerin, jeden Handballer im Land mindestens ein- bis zweimal gesehen zu haben und jedes Talent im Alter von elf bis zwölf Jahren zu kennen.“ Dabei ist das Handballland Sachsen-Anhalt in vier Spielbezirke (Nord, Anhalt, West, Süd) unterteilt. Die besten eines jeden Bezirks werden zum Stützpunkttraining eingeladen und spielen in den Bezirksauswahlmannschaften regelmäßig Vergleichsturniere. „Aus der Bezirksförderung heraus bilden wir im Anschluss die Landesauswahlmannschaft und schauen, welche Talente den Weg in Richtung der Eliteschulen des Sports einschlagen können“, sagt Martin Ostermann.

Das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ sieht der Landestrainer positiv. „Es ist eine tolle Möglichkeit, den Sport in Sachsen-Anhalt und damit die Quote der Sporttreibenden aussichtsreich zu unterstützen. Zudem ist es gerade für uns als Mannschaftssportart eine gute Kompensation, um Kinder in den Vereinssport zu bekommen“, erklärt er. „Dies hat vor allem angesichts des zahlreichen Ausfalls von Schulsportunterricht positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und bietet dem überwiegenden Teil der Kinder, welche keine leistungssportliche Laufbahn einschlagen, eine sinnvolle Alternative in der Freizeitgestaltung.“

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