Der VSB Magdeburg macht Inklusion erlebbar

Gegründet 1980, zählt der Verein aus Magdeburg mittlerweile über 3.000 Mitglieder in rund 240 Sportgruppen und zählt damit zu den größten Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes. Mit inklusiven Angeboten begonnen die Verantwortlichen in den frühen 2000er-Jahren. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Zielgruppe Kinder. Ab einem Alter von zwei Jahren können sie hier in inklusiven Kindergruppen Sport treiben – immer begleitet von zwei Trainern, die für Qualität und individuelle Förderung sorgen.

Das Angebot reicht von Tischtennis und Volleyball über Handball, das im Rahmen des Projekts „Glückskinder“ deutschlandweit Turniere bestreitet, bis hin zu einem inklusiven Schwimmkurs, in dem Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam schwimmen lernen.

Dazu kommen zahlreiche Gruppen für Menschen mit sensorischer, geistiger oder körperlicher Behinderung. Ein echtes Highlight sind die inklusiven Sportfeste, die der Verein gemeinsam mit Grund- und Förderschulen veranstalten. Auch Wandertage, Bowlingtage und vieles mehr fördern das Miteinander.

Wir haben die Verantwortlichen zu den Details Ihrer Vereinsarbeit gefragt. Das Interview wurde von Mandy Reber (Landesausschuss Gleichstellung, Vielfalt und Teilhabe) geführt.

Seit 22 Jahren engagieren wir uns intensiv im Kindersport – gerade weil es damals in Magdeburg kaum Angebote für Kinder gab. Ziel war und ist es, das gesellschaftliche Miteinander aktiv zu gestalten und allen Kindern Bewegungsfreude zu ermöglichen.

Damit Inklusion auch künftig gelingt, braucht es weiterhin: Fördermittel (z. B. von Aktion Mensch), die Unterstützung der Landeshauptstadt und engagierte Kooperationspartner, wie die Lebenshilfe.

Für mich ist Inklusion keine Fragestellung, sondern die Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft. Grundsätzlich niemanden auszuschließen, sondern immer inklusiv zu denken. Keine Kinder in Schubladen zu sortieren. Sport für jedermann miteinander treiben ist das Ziel.

Ja leider klappt das mit den Fahrdiensten immer schlechter, weil einfach das Personal oder das Geld fehlt. Wir haben dann „Sport vor Ort“- Gruppen gegründet, die den Sport direkt zu den Menschen bringen. Natürlich ist das nicht der Idealfall, weil die Räumlichkeiten oft nicht optimal sind aber es ist ein Anfang.

Wir bieten immer ein Praxisnahes Lernen an, zum Beispiel über ein Praktikum in die Gruppen zu schnuppern. So können erste Erfahrungen gesammelt werden und Hemmschwellen abgebaut werden. Das funktioniert sehr gut. Wir stehen da auch gerne als Kontakt für Interessierte zur Verfügung.

Über viele verschiedene Kanäle: die eigene Webseite und App, Presse, Fachfilme wie zum Beispiel „Sport im Alter“, bei den Fachärzten und ganz wichtig: Mundpropaganda. Gute Arbeit kommt an.

Fangt einfach an, macht euch nicht so einen Kopf. Vielleicht organisiert ihr bei euch mal ein Sportfest für jedermann.

LSB: Inklusion möglich machen durch Interessenvertretung des LSB gegenüber der Politik. Kommt uns in den Sportgruppen besuchen, nicht nur bei den Großevents.

Gesellschaft: Lasst uns mit Inklusion weiter machen, lasst keine Rückschritte zu. Wir müssen das Thema gemeinsam konsequent und planvoll nach vorne treiben.

„Lasst uns mit Inklusion weiter machen, lasst keine Rückschritte zu. Wir müssen das Thema gemeinsam konsequent und planvoll nach vorne treiben.“ 

(Jörg Möbius, Geschäftsführer VSB Magdeburg e. V.)

Mehr Informationen zum Verein finden sich HIER.

Rückfragen können gerne an Jörg Möbius gerichtet werden (joerg.moebius@vsb-magdeburg.de , Tel: 0391 – 561 65 14).