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"Die Bedeutung des Sports erkannt" - Landeshaushalt 2023 beschlossen

| Tobias Richter

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat am 22. März 2023 den Haushalt für das laufende Jahr 2023 final beschlossen. Im Haushalt integriert sind elementare Punkte für den Sport. Wir haben mit Tobias Knoch, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes, darüber gesprochen.

Tobias Knoch ist seit 2020 Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes Sachsen-Anhalt
(© LSB Sachsen-Anhalt)

Herr Knoch, das Land Sachsen-Anhalt hat seinen Haushalt für das Jahr 2023 beschlossen. Was bedeutet das für den Sport?

Wir sind grundsätzlich mit den uns betreffenden Positionen zufrieden. Der neue Haushalt zeigt, dass die Politik die Bedeutung des Sports erkennt und weiterhin fördert. Besonders freut es mich, dass Unterstützungen und Hilfsprogramme in der Energiekrise umfassend hinterlegt und mit fünf Millionen Euro bedacht worden sind. Hier hat Sachsen-Anhalt nun mit anderen Bundesländern gleichgezogen. Dafür haben sich unsere Präsidentin Silke Renk-Lange und ich lange Zeit bei den Verantwortlichen der Politik intensiv eingesetzt. Weiterhin sind Gelder für zusätzliche Planstellen innerhalb des Landessportbundes bereitgestellt. Auch wird der Breitensport mit dem Blick in Richtung Zukunft gefördert. Eine Million Euro stehen dabei für Schulanfänger zur Verfügung, welche den Vereinseintritt deutlich erleichtern werden. Somit wird unser Mitgliederbestand gesichert und kontinuierlich ausgebaut. Zudem ist jetzt auch der Bau eines „Haus des Sports“ im Finanzplan verankert. Der LSB wird sich in naher Zukunft als moderner Arbeitgeber auch mit optimalen räumlichen Gegebenheiten präsentieren. Aktuell werden die Weichen hierzu mit der Ausschreibung der Architektenleistung gestellt. Den Baubeginn planen wir für 2024.

Wie werden die angesprochenen Gelder im Rahmen der Energiekrise den Vereinen zur Verfügung gestellt?

Anders als bei den Corona-Hilfspaketen der vergangenen zwei Jahre wird es keine pauschale Ausschüttung geben. Die Energiehilfen werden gezielt und nach Bedarf eingesetzt. Hierzu sind wir aktuell mit dem Innenministerium im Austausch, eine Richtlinie mit nachhaltigen Kriterien wie etwa den Besitzverhältnissen der Sportstätte oder der verbrauchten Energieform zu erarbeiten. Sobald diese Abstimmungen final erfolgt sind, wird die Richtlinie zugänglich gemacht.

Welche für Sie wichtigen Projekte konnten weiterhin im Haushalt verankert werden?

Ich hatte es bereits angesprochen. Dank des neuen Haushaltes können wir in diesem Jahr zwei neue Stellen im LSB schaffen. Eine ist dabei ein wichtiger Schritt hin zum Schutz vor Gewalt im Sport. Jeder Verein sollte einen sicheren Ort zum Sporttreiben für jedes Alter vorhalten können. Dafür müssen aber auch die Vereine und die vor Ort handelnden Personen selbst sensibilisiert werden. Die Stellenausschreibung „Referent*in Schutz vor Gewalt im Sport“ zielt auch darauf, eine*n feste*n Ansprechpartner*in bei uns im Haus installieren zu können, welche sich diesem essentiellen Thema annimmt. Weiterhin wird bald der Job als Vereinsberater*in ausgeschrieben. Hiermit wird es uns möglich, eine wichtige Schnittstelle zu den Vereinen zu schließen. Auf dem kurzen Weg sollen dann direkt Probleme gelöst oder Kontakte vermittelt werden. Besonders für unsere zahlreichen ehrenamtlich geführten Vereine wird dies eine große Entlastung im Kommunikationsfluss darstellen.

Nach der Pandemie haben die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise eine hohe Belastung für Ihre Mitglieder zur Folge. Können Sie bereits einen kurzen Ausblick geben, wie sich die Zahlen 2023 entwickelt haben?

In Kürze werden die vollständigen Mitgliederzahlen mit Stand 31. Dezember 2022 vorliegen. Aber bereits jetzt ist ersichtlich, dass wir mehr als 12.000 Mitglieder zurückgewinnen konnten. Dies freut mich persönlich sehr. Jetzt liegen wir mit den Zahlen über dem Wert vor der Pandemie. In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmal meinen großen Dank an alle ehren- und hauptamtlich Tätigen in den Vereinen richten. Natürlich können wir wie bspw. mit dem ReStart-Programm des DOSB, den Vereinschecks oder der angesprochenen Schulanfänger-Kampagne die Richtung vorgeben, allerdings wäre dies ohne die tolle Arbeit an der Basis nie denkbar. Dennoch müssen wir hierbei auch beachten, dass mehr Mitglieder auch einen höheren Bedarf an Übungsleitenden und Vorständen haben werden. Entsprechend sehen wir es als eine der nächsten Aufgaben, eine Ehrenamtsoffensive anzukurbeln. Hier sind wir stets im Austausch mit der Politik.  

Nehmen wir dies gleich als Stichwort – welche weiteren Wünsche haben Sie noch für die Zukunft?

Ich wünsche mir natürlich, dass wir auch weiterhin einen guten Austausch mit der Politik führen werden. Die aufgenommenen Punkte im Koalitionsvertrag haben wir stets fest im Blick. Hierzu zählen neben den genannten Vorhaben auch die Autonomie des Sports oder die generelle Fortführung und Weiterentwicklung der Förderung der Vereine, der Kreis- und Stadtsportbünde, den Landesfachverbänden und natürlich auch unserer Aushängeschilder im Leistungssport.

Das Gespräch führte Tobias Richter.

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