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Event-Inklusionsmanagerin im Sport: Deborah Sikander

| DOSB/LSB

Das Projekt „Event-Inklusionsmanager*innen im Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat eine Laufzeit von Anfang 2021 bis Ende 2025. Zur Halbzeit des Projektes stellen wir einige der zwölf bereits tätigen Inklusionsmanager*innen aus ganz Deutschland vor. Heute stellen wir Deborah Sikander vor, die für den Deutschen Gehörlosen-Sportverband zahlreiche inklusive Veranstaltungsformate entwickelt und organisiert hat. Auch im LSB Sachsen-Anhalt wird es ab September 2023 eine/n Event-Inklusionsmanager*in geben.

Deborah Sikander hat für den Deutschen Gehörlosen-Sportverband u. a. die Online-Veranstaltungsreihe "Vielfalt im Gehörlosensport" organisiert.
(© DGSV)

„Für mich ist Sport nicht nur eine Sportart. Es ist das Interesse für verschiedenste Sportarten. Sport verbindet, ist mehr als Leistung und Erfolg, sondern Freude, Spaß und Befreiung aus dem alltäglichen Stress.“ Dass Deborah Sikander schon seit Kindestagen von Bewegungsangeboten begeistert ist, ist nach dieser Liebeserklärung wohl kaum überraschend. Ihre sportliche Vita liest sich dementsprechend abwechslungsreich und so, wie Sport eben ist: vielfältig! Tischtennis, Tennis, Basketball, Orientierungslauf und Triathlon. Hobbies und Leistungssport. Die Mitgliedschaft in hörenden, genauso wie in gehörlosen Vereinen. Als staatlich geprüfte Ergotherapeutin und zusätzlich versehen mit einem Masterabschluss in Sonderpädagogik kommt der Bewegungsaspekt auch beruflich nicht zu kurz.

Nachdem Deborah Sikander – wie sollte es auch anders sein – sechs Jahre ehrenamtlich für den Gehörlosensport tätig war, kam die Stellenausschreibung als Event-Inklusionsmanagerin genau zum richtigen Zeitpunkt: „Ich wollte sowieso eines Tages mal hauptamtlich in diesem Bereich arbeiten!“ Direkt, wie sie eben ist, beschreibt sie eine der großen Baustellen des Gehörlosensports: „Unsere Leistungssportler*innen erhalten immer weniger Fördermittel und werden in den Bereich ‚Hobbysport‘ abgeschoben.“ Trotzdem, so sagt sie, liegen hier auch Potentiale: „Das Interesse steigt, um an öffentlichen Angeboten im Bereich Freizeit und Sport teilzunehmen.“ Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Weiterhin seien die Kommunikationsbarrieren zu groß, Gebärdensprachdolmetscher*innen und die technische Ausstattung würden fehlen. „Inklusion ist aus dieser Sicht kaum umsetzbar!“

Das EVI-Projekt sieht Deborah Sikander deshalb als Chance, um das (noch) fehlende Wissen zu verbreiten und Änderungen anzuschieben. Mit Veranstaltungsreihen, einem inklusiven Beachvolleyballturnier und der Teilnahme an Fachtagungen will sie für mehr Auswahlmöglichkeiten sorgen und den Bedarf an inklusiven und gehörlosen Veranstaltungen wecken. Obwohl sich die Event-Inklusionsmanagerin des DGSV selbst als verträumt beschreibt, sind ihre Visionen klar. Dafür auch mal gegen den Strom zu schwimmen – kein Problem. Und deshalb setzt sie mit ihren Ideen und Plänen genau da an, wo Sport für sie beginnt – beim Spaß und der Gemeinschaft! So nimmt Deborah Sikander in ihrer zweijährigen Einsatzzeit sowohl die Stärkung und Förderung der Gehörlosengemeinschaft im Leistungs- und Breitensport in den Blick, verliert aber auch die inklusiven Veranstaltungen nicht aus dem Auge. Denn „nur so werden gehörlose Menschen in der Gesellschaft sichtbar!“

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