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Event-Inklusionsmanagerin im Sport: Julia Baumann

| DOSB/LSB

Das Projekt „Event-Inklusionsmanager*innen im Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat eine Laufzeit von Anfang 2021 bis Ende 2025. Zur Halbzeit des Projektes stellen wir in regelmäßigen Abständen einige der zwölf bereits tätigen Inklusionsmanager*innen aus ganz Deutschland vor. Den Anfang machen wir heute mit einem Porträt von Julia Baumann vom Cheerleading und Cheerperformance Verband Deutschland e.V. (CCVD).  Auch im LSB Sachsen-Anhalt wird es ab September 2023 eine/n Event-Inklusionsmanager*in geben.

Event-Inklusionsmanagerin Julia Baumann organisiert und moderiert die Eventserie STAGE.
(© CCVD)

Ob Fußball-Inklusionstage, digitale Veranstaltungsreihen für Menschen mit und ohne Behinderung, inklusive Tage des Sports oder adaptive Snowboardcamps – alle wurden organisiert von Menschen mit Behinderungen, denen Sport in Beruf und Freizeit für alle Menschen sehr viel bedeutet. Mit 30 Wochenstunden engagieren sie sich für jeweils zwei Jahre in ihren Sportverbänden für den Zugang zum Sport und seinen Events für Menschen mit Behinderungen.

STAGE – um allen Sportler*innen eine Bühne zu bieten!

Besser könnten Titel und Idee des von Julia Baumann mitgestalteten Events wohl kaum zusammenpassen. Im Rahmen des Projektes konzeptualisierte die 35-Jährige die ersten Ideen einer inklusiven Veranstaltung, deren Bedarf vor allem aus Vereinsreihen geäußert wurde. Der Anreiz: Die Message des vielfältigen Cheer-Sports nach außen tragen, den Inklusionsgedanken schärfen und Begegnungen in einem offenen Sportangebot fördern.

Im Mai 2022, nur acht Monate nach Antritt ihrer Stelle beim CCVD, war es dann so weit. Mit der Premiere von STAGE – einem Format, mit dem sich die nationale Cheer-Community auf Neuland begab – konnten die gemeinsamen Visionen in die Tat umgesetzt werden. Das offen gestaltete Regelwerk und innovative Wertungssystem bot Raum für Vielfalt.

„Wir denken nicht in Kategorien. Es ist völlig egal, wer auf der Matte steht“, hebt Julia Baumann den besonderen Charakter des Showevents hervor. Ob inklusives Team oder Breitensportformation, älter oder jünger– alle traten in der gleichen Klasse an und präsentierten ihre bunten Performances vor einem begeisterten Publikum und einer Jury, die ebenfalls inklusiv besetzt war.

Dass sie eine deutschlandweite Event-Serie überhaupt einmal auf die Beine stellen wird, hätte die ehemalige Lehramtsstudentin vor ein paar Jahren noch nicht für möglich gehalten. Doch dank ihrer Tochter sattelte sie während der Elternzeit um, machte den Sport zum Beruf und landete nach anfänglichen Zweifeln schließlich beim Verband. „Ich komme nicht aus dem Eventbereich und habe es mir anfangs nicht zugetraut“, erzählt sie. „Doch dann sah ich die Challenge darin und wollte den Umbruch wagen.“ Raus aus der Komfortzone – rein in die Projektleitung. Eine mutige Entscheidung, die die optimistische Lebenseinstellung der früheren Leistungssportlerin betont. Spätestens nach der erfolgreichen Durchführung ihrer Events „und dem Blick in die Augen glücklicher Sportler*innen“ wurde ihr klar, dass sich der Schritt gelohnt hat.

Auch darüber hinaus ist sie mit der Entwicklung des Vielfalts-Gedanken im Cheer-Sport zufrieden. Die Stelle als Event-Inklusionsmanager*in sei eine riesige Chance, um etwas in dem rund 21.000 Mitglieder umfassenden Sportverband zu bewegen. „International wird dieses Mindset schon vorgelebt. Jetzt haben auch wir die Womanpower dazu!“ Auch persönlich profitiert Julia Baumann von ihrer Arbeit. Sie öffne ihr die Augen. „Obwohl ich selbst betroffen bin, habe ich vor dem EVI-Projekt vieles nicht reflektiert betrachtet. Inzwischen hinterfrage ich Dinge – auch privat - anders.“

Das Kennenlernen anderer Event-Inklusionsmanager*innen, die alle eine Schwerbehinderung haben, der Austausch mit ihnen und das Bewusstwerden über verschiedenste Einschränkungen und Bedürfnisse zeige ihr, was der Sport leisten kann. „Wir entwickeln uns nur weiter, wenn wir miteinander in Kontakt treten und uns austauschen“, sagt sie. Genau an diesem Gedanken möchte sie auch in Zukunft ansetzen, um den inklusiven Charakter ihres Sports weiter zum Leben zu erwecken.

Denn „jede*r im Cheer-Team ist wichtig und jede*r findet ihren/seinen Platz“ – von diesen Werten ist Julia Baumann überzeugt.

Möglich macht es das Projekt „Event-Inklusionsmanager*in im Sport“ des DOSB, gefördert vom Bundeministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln des Ausgleichfonds.

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