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Hauptausschuss: LSB legt Beschlüsse und sportpolitische Forderungen vor

| Hanif Shangama

Am 22. November 2025 kamen die Delegierten zum Hauptausschuss des Landessportbundes (LSB) in Dessau zusammen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben fünf Beschlüssen insbesondere die sportpolitischen Forderungen an politische Entscheidungsträger im Vorfeld der Landtagswahlen 2026. Diese Forderungen wurden aus den Rückmeldungen der Kreis- und Stadtsportbünde sowie der Landesfachverbände entwickelt.

© LSB Sachsen-Anhalt

Der Hauptausschuss des LSB Sachsen-Anhalt, das zweithöchste Gremium des Sports im Bundesland, tagte im Hugo-Junkers-Saal im Golf-Park Dessau. Zahlreiche Delegierte folgten der Einladung. LSB-Präsidentin Silke Renk-Lange begrüßte die Anwesenden mit der positiven Nachricht, dass inzwischen mehr als 380.000 Sporttreibende in rund 3.000 Vereinen organisiert sind – ein historischer Höchststand. Gleichzeitig mahnte Renk-Lange vor antidemokratischen Strömungen, die versuchen, die Sportfamilie in Sachsen-Anhalt zu unterwandern: „Wir müssen unsere Werte und unser zivilgesellschaftliches Grundverständnis von Demokratie und der Gleichbehandlung der Menschen fest im Blick behalten und gegen Angriffe verteidigen.“

Inhaltliche Schwerpunkte

Der Hauptausschuss beschäftigte sich inhaltlich vor allem mit fünf Beschlüssen sowie mit der Präsentation der sportpolitischen Forderungen, die der LSB gemeinsam mit der Sportfamilie an politische Entscheidungsträger richtet. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Landtagswahlen 2026 von besonderer Relevanz.

Bevor es zu den Beschlüssen kam, nahm sich das LSB-Präsidium ausführlich Zeit, um zwei verdiente Funktionäre auszuzeichnen: Dr. Frank Schiller vom Judoverband erhielt die Ehrennadel in Gold, während Holger Mende für seine Verdienste um den Gehörlosensport und den Gehörlosen-Bürgerverein in das Ehrenbuch des LSB Sachsen-Anhalt e. V. eingetragen wurde.

Beschlüsse des Hauptausschusses

Im weiteren Verlauf brachten Präsidium und Vorstand insgesamt fünf Beschlüsse ein, die alle mit großer Mehrheit angenommen wurden. Die Delegierten stimmten der Abrechnung des Haushalts- und Wirtschaftsplanes 2024 des Landessportbundes Sachsen-Anhalt e. V. ebenso zu wie dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 (Bilanz und GuV) sowie der steuerlichen Ergebnisverwendung des LSB.

Auch der dritte und vierte Beschluss – die Dauerbeschlüsse zur Ergebnisverwendung im Jahresabschluss sowie der Nachtragshaushalt 2025 des LSB für die institutionelle Förderung (ohne die Bereiche Sportinternate und Mensen) – wurden vom Plenum mit großer Mehrheit bestätigt. Mit der Wahl der Delegierten für die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes endete der erste Teil des Hauptausschusses.

Im zweiten Teil nutzte Silke Renk-Lange die Gelegenheit, den Delegierten die wichtigsten sportpolitischen Forderungen zu erläutern. Die Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt betonte, dass die Forderungen die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit Breiten- und Leistungssport in Sachsen-Anhalt aufblühen und ihre gesellschaftliche Bedeutung voll entfalten können. Die Forderungen im Einzelnen sind folgende

1) Sportstätten – Modern, nachhaltig, nutzbar für alle

Sportstätten sind die Basis für Bewegung und Begegnung. Wir fordern eine verlässliche Investitionsstrategie mit beschleunigten, unbürokratischen Verfahren. Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Digitalisierung müssen dabei selbstverständlich sein. Der Sportatlas ist konsequent weiterzuentwickeln, und in den Kommunen braucht es transparente, faire Regelungen bei Betriebs- und Nebenkosten.

2) Sportförderung – Einfach, gerecht, verlässlich

Eine starke Sportförderung braucht transparente Verfahren, digitale Prozesse und weniger Bürokratie. Wir fordern die nachhaltige Erhöhung der Pauschalförderung für Personal, Übungsleiter*innen und Mitglieder. Zudem muss Sport zur gesetzlichen Pflichtaufgabe werden, mit klar geregelter und gesicherter Finanzierung, die auch in der Verwaltungspraxis konsequent umgesetzt wird.

3) Ehrenamt und Engagement – Anerkennen, entlasten, fördern

Das Ehrenamt ist die tragende Säule des Sports. Wir fordern bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Engagement mit Schule, Studium und Beruf – von Freistellung und Kompetenzanerkennung bis hin zur Vorbildrolle der Arbeitgeber*innen. Ehrenamtliches Wirken braucht zudem mehr öffentliche Sichtbarkeit: durch Ehrungen, Austauschformate und regelmäßigen Dialog zwischen Engagierten und Politik.

4) Jugendarbeit im Sport – Chancen für Kinder und Jugendliche sichern

Sport bietet jungen Menschen Gemeinschaft, Orientierung und Persönlichkeitsentwicklung. Damit dies gelingt, müssen Stellen für Sportjugendarbeit in den Strukturen des organisierten Sports geschaffen und dauerhaft auskömmlich finanziert werden. Nur so können Kinder und Jugendliche verlässlich erreicht und in ihrer Entwicklung gestärkt werden.

5) Sport und Gesellschaft – Starke Strukturen für große Aufgaben

Um den vielfältigen gesellschaftlichen Aufgaben gerecht zu werden, braucht der organisierte Sport stabile hauptamtliche Strukturen. Wir fordern den langfristigen Ausbau und die institutionelle Absicherung der Personalressourcen im LSB und seinen Mitgliedsorganisationen. So lassen sich Qualität sichern, Nachhaltigkeit gewährleisten und die wachsende Verantwortung des Sports für Gesundheit, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt erfüllen.

6) Leistungssport - Exzellenz braucht starke Grundlagen

Leistungssport braucht verlässliche Strukturen und moderne Rahmenbedingungen. Wir fordern die finanzielle und personelle Absicherung der hauptamtlichen Trainer*innenstruktur, um den langfristigen Leistungsaufbau des Nachwuchses und stabile Kaderpyramiden in den Schwerpunktsportarten zu sichern. Die Vereinbarkeit von Leistungssport und akademischer Ausbildung muss gewährleistet sein, um Athlet*innen eine ganzheitliche Entwicklung zu ermöglichen. Zudem sind die infrastrukturellen, finanziellen und personellen Voraussetzungen an Elite-Schulen, Landes- und Bundesstützpunkten kontinuierlich an die Anforderungen des modernen Spitzen- und Nachwuchssports anzupassen und weiterzuentwickeln

Nachdem den Delegierten noch Raum für ihre Fragen gegeben wurde, beschloss Präsidentin Silke Renk-Lange den Hauptausschuss.

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Save the date:

  • Präsident*innen-Tagung am 12./13. Juni 2026
  • 25jähriges Jubiläum der Landessportschule & 20 Jahre Schwimmbad „am Fuchsbau“ am 13. Juni 2026

Beide Veranstaltungen werden in der Landessportschule Sachsen-Anhalt stattfinden.

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