Miriam Butkereit holt Gold bei Grand-Slam in Paris
Ausgerechnet in Paris! Dort, wo in diesem Jahr die Olympischen Spiele 2024 stattfinden, hat Judoka Miriam Butkereit vom SV Halle nach Gold gegriffen. Die 29-Jährige, die am Bundesstützpunkt Köln trainiert und zum halleschen Judokader zählt, holte am 3. Februar beim Judo Grand Slam in Paris in ihrer Klasse bis 70 kg den Titel. Für die Athletin vom SV Halle, Mitglied im Team Sachsen-Anhalt für Paris, ist es das erste Grand-Slam-Gold und damit auch der größte Erfolg in ihrer Karriere bislang.
Für Miriam Butkereit ist die Freude riesengroß. „Wahnsinn“, sagt sie immer wieder am Telefon. „Ich war dieses Mal mental stark, konzentriert, hatte einen Focus, unbedingt zu gewinnen“, so die neue Grand-Slam-Siegerin. So war bereits das Halbfinale schon ein regelrechter Paukenschlag, als sie den Kampf gegen die mehrfache Weltmeisterin Barbara Matic souverän für sich entscheiden konnte. „Noch nie habe ich gegen die Kroatin gewonnen“, sagt sie und beschreibt ihren regelrechten Sieges-Hunger im Finale. „Ich wollte unbedingt gegen die Französin Marie Eve Gahie gewinnen.“ Die Motivation ist verständlich. Die frühere Weltmeisterin hatte Miriam Butkereit noch im November letzten Jahres im Finale zur Judo-EM in Montpellier (Frankreich) geschlagen. „Das war nun meine Revanche“, sagt Miriam keck und erzählt in diesem Zusammenhang auch von der riesigen Fan-Basis der Französin. Die ganze Halle hat für sie gejubelt, aber gerade auch das wird mich zusätzlich angespornt haben, alles zu geben.“
Der Grand-Slam in Paris ist das Turnier der Turniere. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist enorm hoch, nicht nur, weil Judosport in Frankreich Nationalsport ist. Ein halbes Jahr vor Olympia, will sich die internationale Judoka-Elite zu diesem Termin messen. Nach diesem Erfolg ist Miriam Butkereit das Olympiaticket dennoch noch nicht sicher. Während andere Nationen, etwa auch Frankreich, ihren Olympiakader längst benannt haben, wird die offizielle Entscheidung in Deutschland erst nach der in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) stattfindenden WM Ende Mai fallen.
Natürlich hat Miriam Butkereit beste Chancen. „Es war ein großer, wichtiger Step, den ich in Richtung Olympia gemacht habe. Aber ich werde mich nicht zurücklehnen. Ich habe noch sehr viel Arbeit vor mir“, kündigt die Athletin an. Nach ein paar Tagen Erholung beginne wieder das Training, sicher auch mit anderen Maßstäben. Denn nach diesem Titel werden sich jede Menge Trainingspartner finden, die sich mit ihr messen wollen. Miriams Dank gilt dem gesamten Team. „Wir hatten Mental-Coaches, Athletiktrainer und das Physio- und Trainerteam komplett mit am Start. Mein Dank gilt aber auch dem SV Halle und den Sponsoren, hier konkret den Stadtwerken Halle und der Saalesparkasse, die mir das alles hier mit ermöglichen.“