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Sportjugend

Orientierungshilfen für rechtliche Fragen zum Schutz bei Gewalt

| Stefan Gradwohl

Sportverbände und -vereine tragen eine hohe Verantwortung, den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sicherzustellen und jeglicher Form von Gewalt entschieden entgegenzutreten. Es ist die Aufgabe von Sportverbänden und -vereinen, Maßnahmen zur Prävention von, Intervention bei und zur Aufarbeitung von Gewalt umzusetzen. Mehr Handlungssicherheit bei (Verdachts-)Fällen von psychischer, physischer oder sexualisierter Gewalt gibt ab sofort eine neue Broschüre der Deutschen Sportjugend, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln entstanden ist.

© Landessportjugend

Die nunmehr in der dritten Auflage vorliegende Broschüre unter dem Titel „Safe Sport – Orientierungshilfe für rechtliche Fragen zum Schutz bei Gewalt“ wurde umfassend aktualisiert und weiterentwickelt. Grundlegende Neuerungen sind die differenzierte Betrachtung der verschiedenen Formen von Gewalt sowie die Darstellung der Handlungs- und Sanktionsmöglichkeiten eines Sportverbands oder -vereins. Dabei wird nicht nur das staatliche Strafrecht beleuchtet, sondern insbesondere auch der Umgang der Sportvereine mit (Verdachts-)Fällen von psychischer, physischer oder sexualisierter Gewalt. Der umfassende Leitfaden hilft dabei, Verdachtsfälle rechtlich einzuordnen und entsprechend zu handeln.
In der Broschüre werden die verschiedenen Formen von Gewalt im Sport detailliert erläutert (Kapitel 2). Hierzu gehören psychische, physische und sexualisierte Gewalt, jeweils begleitet von Fallbeispielen und den dazugehörigen Straftatbeständen. Dieses Wissen ist entscheidend, um Verantwortliche zu sensibilisieren und ein besseres Verständnis dafür zu schaffen, welche Verhaltensweisen inakzeptabel oder gar strafbar sind. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Broschüre ist das Kapitel über das notwendige Vorgehen bei Hinweisen auf Gewalt (Kapitel 3). Sportverbände und -vereine erhalten hier konkrete Handlungsempfehlungen, wie sie bei (Verdachts-)Fällen vorgehen sollten. Abschließend befasst sich die Broschüre mit den Sanktionsmöglichkeiten gegen Täter*innen (Kapitel 4). Hier werden nicht nur die rechtlichen Konsequenzen, sondern auch internen Maßnahmen aufgezeigt. So wird deutlich, wie Sportvereine aktiv gegen Gewalt vorgehen und ihre Mitglieder schützen können.
Diese Orientierungshilfe ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die sich für den Schutz vor Gewalt im Sport einsetzen. Sie hilft nicht nur, Gewalt zu erkennen und zu bekämpfen, sondern trägt auch zur Schaffung eines respektvollen und sicheren Umfeldes für alle Mitglieder im Sport bei.
Diese und weitere Publikationen sowie Arbeitsmaterialien sind im Publikationsshop der dsj sowie im Downloadbereich zum Thema Kinder- und Jugendschutz zu finden.
Die Broschüre ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Projekts „Schutzkonzepte in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ entstanden. Dort entwickeln und aktualisieren die dsj und die Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln gemeinsam Arbeitsmaterialien zur Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt im Sport.
Wie mit grenzverletzenden Situationen und Gewalt im sportlichen Alltag umgegangen werden kann, ist auch ein Bestandteil der „Kompaktschulung: Schutz vor Gewalt im Sport“ der Landessportjugend Sachsen-Anhalt, die am 22.03.2025 in Magdeburg stattfindet. Weitere Informationen zum Schulungsangebot und die Möglichkeit zur Anmeldung erhalten Sie über Stefan Gradwohl, Jugendbildungsreferent Landessportjugend (Tel. 0345/5279167, gradwohl@lsb-sachsen-anhalt.de).

 

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