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Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ - Heute: Die Leichtathletik

| Tobias Richter

Sport-Motorik-Test, Sachsen-Anhalt-Spiele, Talentgruppen. Die Kinder, welche diesen Weg durchlaufen haben, gehören zu den sportlichsten und talentiertesten im Bundesland und haben berechtigte Aussichten auf eine Einschulung in eine der Eliteschulen des Sports und eine damit verbundene leistungssportliche Laufbahn. Das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ ist 2023 bereits seit zehn Jahren etabliert. Grund genug für den Landessportbund Sachsen-Anhalt fortan monatlich hinter die Kulissen der Sportarten zu schauen, welche das Projekt (be)leben.

Heute: Die Leichtathletik...

Bereits bei den Sachsen-Anhalt-Spielen vor fünf Jahren wurde die bis dahin vereinslose Annabelle Lück am 15. April 2018 in Magdeburg als beste Sprinterin geehrt. Kürzlich stellte die Sportschülerin einen neuen Landesrekord über 100 Meter auf.
(© LSB Sachsen-Anhalt)

Laufen, Springen, Werfen – die menschlichen Grundbewegungsformen spiegeln den Stationsbetrieb des Leichtathletikverbandes Sachsen-Anhalt (LVSA) im Rahmen der Sachsen-Anhalt-Spiele wieder: 30-Meter-Sprint, Weitsprung aus 10 Meter Anlauf, Schlagballwurf. Seit 2015 und damit seit der Erstauflage der Veranstaltung sucht der Verband im Rahmen der Sachsen-Anhalt-Spiele zusätzlich nach neuen Talenten.

„Wir achten dabei auf schnelle Fußaufsätze, Armzüge oder den Sprungfuß. Zudem schauen wir u.a. auf die Größe der Eltern und weitere körperbauliche Merkmale, wie die Stellung der Hüfte und Füße“, sagt Melanie Schulz. Sie ist leitende Landestrainerin und Bundesstützpunktleiterin der Leichtathletik in Sachsen-Anhalt und somit hauptverantwortlich für die Koordinierung des Sichtungssystems im Verband.

Das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ ist dabei ein wichtiger Baustein im komplexen Spektrum des LVSA, welches sich als Vorstufe zur sich anschließenden zentralen Sichtungsveranstaltung im Herbst hervorragend eignet. Zudem werden die jungen Talente bei Wettkämpfen, an Schulen, aus Bestenlisten oder in diversen Ergebnislisten externer Wettkämpfe erspäht. „Unser Ziel ist es, bei den Sachsen-Anhalt-Spielen vorrangig vereinslose, sportliche Kinder der dritten Klassen zu finden, welche wir nicht bei Wettkämpfen sichten können“, sagt Schulz.

Wer sich bei den Sachsen-Anhalt-Spielen der Landestrainerin und weiteren erfahrenen Trainerinnen und Trainern besonders positiv zeigen konnte, erhält eine Einladung in eine der begehrten Talentgruppen oder wird ggf. über eine Vereinseinladung durch den LSB passgenau an einen umliegenden Heimatverein empfohlen. 16 Talentgruppen hat der Leichtathletikverband aktuell im gesamten Landesgebiet vom Burgenlandkreis bis in die Altmark etabliert. Im aktuellen Projektzyklus 2023/2024 haben sich 199 mittlerweile Viertklässlerinnen und Viertklässler für dieses Angebot des LVSA entschieden.

In den Talentgruppen lernen sie die Facetten der olympischen Kernsportart intensiver kennen: Laufen, Springen, Werfen – Schneller, Höher, Weiter. Dabei können die Kinder nicht nur den großen Vorbildern wie Shanice Craft, Sara Gambetta oder Henrik Janssen nacheifern, welche Sachsen-Anhalt bei den diesjährigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften vertreten haben, sondern auch gezielt den Blick auf Nachwuchstalente werfen, die diesen Weg über das Projekt bereits gegangen sind.

So haben bspw. Annabelle Lück und Phil Matthias im Jahr 2018 an den Sachsen-Anhalt-Spielen teilgenommen und anschließend eine Talentgruppe durchlaufen. Annabelle, bis dahin vereinslos, schloss sich dem SC Magdeburg an, Phil dem 1. LAC Dessau. Beide konnten in der Folge an die Eliteschule des Sports in Magdeburg bzw. Halle eingeschult werden und gehören mittlerweile zu den besten Leichtathleten Sachsen-Anhalts im Grundlagenbereich der weiblichen bzw. männlichen Jugend U16. Phil Matthias belegte zu den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in der M14 Platz 3; Annabelle Lück stellte in diesem Jahr einen neuen Landesrekord über 100 m auf.  

Sowohl die Elite als auch der Nachwuchs haben das große Ziel – die Olympischen Spiele – fest vor Augen, wie bspw. Arvid Kockel. Der 18-jährige Geher vom SV Halle wurde im März 2023 als erster Sportler in das Juniorteam Sachsen-Anhalt berufen, welcher das Projekt „Talentfindung & Talentförderung“ durchlaufen hat. So nahm er an den ersten Sachsen-Anhalt-Spielen im September 2015 in Halle teil und kann bereits sieben Jahre später bei den U18 Europameisterschaften mit Platz 10 und ein Jahr später – 2023 - bei der U20 EM mit Platz 7 über die 10.000 m Bahngehen glänzen. Arvid zählt als Mitglied des Juniorteams zu den Sportlern, welche durch ihre Leistungen bereits das „Sprungbrett zu Olympia“ erreicht haben.

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