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Sport und Gesellschaft

„Sportvereine müssen sichere Orte für alle sein“

| LSB/LSJ

Der Fall des sexuellen Kindesmissbrauchs von einer Sportlerin in einem Dessauer Kampfsportverein, bei dem ein 53-jähriger Trainer am 5. Juni zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, hat im Landessportbund Sachsen-Anhalt tiefe Betroffenheit ausgelöst. Das Ausmaß des Missbrauchs sowie die Tatsache, dass die Gewalttaten mehrere Jahre unbemerkt stattfinden konnten, sind nur schwer auszuhalten. Der Landessportbund und die Landessportjugend verurteilen jede Form der Gewalt und des Machtmissbrauchs und entschuldigen sich im Namen des organisierten Sports bei der Betroffenen und ihrer Familie.

© CANVA

„Sportvereine müssen sichere Orte für alle sein. In Vereinen mit einer klar kommunizierten ‚Kultur des Hinsehens und der Beteiligung‘ ist das Risiko für Kinder und Jugendliche, sexualisierte Gewalt zu erfahren, signifikant geringer. Es bedarf passgenaue Schutzkonzepte, um so eine Kultur zu schaffen.“ betont Tobias Knoch, Vorstandsvorsitzender des LSB Sachsen-Anhalt, bezugnehmend auf die Forschungsergebnisse der SafeSport-Studie.

Seit mehr als zehn Jahren unterstützen der Landessportbund und seine Jugendorganisation Vereine und Verbände bei der Umsetzung von präventiven Maßnahmen sowie bei der Erstellung von Interventionsplänen bei sexualisierter Gewalt. Die konkreten Unterstützungsleistungen reichen von der Ausbildung von Kinderschutzbeauftragten in Sportvereinen, der verpflichtenden Unterzeichnung eines Ehrenkodexes aller lizenzierten und tätigen Übungsleiter*innen und Trainer*innen im Land Sachsen-Anhalt bis hin zur Möglichkeit der Meldung von (Verdachts-)Fällen psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt im Sport, die auch anonym möglich ist.

Bei Verdacht und Meldungen von sexualisierter Gewalt stehen den Betroffenen und dem sozialen Umfeld geschulte Ansprechpartner*innen der Landessportjugend Sachsen-Anhalt zur Verfügung, die Begleitung und Beratung bei der Intervention anbieten:

Anne Duklau, Referentin Schutz vor Gewalt
Tel.: 0345 5279-159
duklau(at)lsb-sachsen-anhalt.de

Stefan Gradwohl, Jugendbildungsreferent
Tel.: 0345 5279-167
gradwohl(at)lsb-sachsen-anhalt.de

Der Schutz der Betroffenen und das sofortige Beenden der Gewalt stehen dabei stets an oberster Stelle. Die Ansprechpersonen sind zudem eng mit dem Hilfesystem außerhalb des organisierten Sportes wie Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, der Polizei und den örtlichen Jugendämtern vernetzt.

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