Großveranstaltung durch Kraft des Ehrenamts

Die Hansestadt Stendal war nach 2003 und 2011 bereits zweimal Ausrichter der Landessportspiele des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes (BSSA). Die Veranstaltung wird jedes Jahr an anderen Orten des Landes Sachsen Anhalt ausgetragen. Bislang haben die Aktiven des Behinderten- Rehabilitations- und Seniorensportverein Stendal e.V. (BRSSV) diese Wettkämpfe mit großer Begeisterung als Teilnehmende wahrgenommen.

Der BRSSV hat in seinem eigenen Sportportfolio die Sportart Sitzball. Sitzball wurde ursprünglich als Sportart für die vielen Versehrten nach dem 2. Weltkrieg entwickelt. Viele Soldaten kamen ohne Beine nach Hause. Deshalb entwickelte man eine Sportart, bei der alle auf dem Boden sitzen müssen. Auch heute gibt es noch viele Menschen, denen durch Unfälle oder Krankheiten die Beine fehlen. Beim BRSSV kann Jeder, egal ob mit oder ohne Behinderung, Sitzball spielen. So gibt es Mannschaften, bei denen die Ehepartner oder die Kinder mitspielen.  

Als die Frage zur Ausrichtung der Landessportspiele des BSSA kam, waren sich die Verantwortlichen schnell einig. Wichtig war für die Sportfreund*innen aus Stendal die Unterstützung des KSB, der Stadt und des Landkreises. Alle haben einen sehr großen Anteil zum Gelingen beigetragen.

Wir haben den Verein nach einigen Details zur Vereinsarbeit gefragt.

Wir alle beim BRSSV e.V. machen das ja ehrenamtlich. Ich z.B. arbeite im Außendienst und kann die Aufgaben in meiner Freizeit sehr gut erledigen. Zu diesem Ehrenamt bin ich gekommen, als mein Vorgänger für seine Funktion auf Grund seines Alters einen Nachfolger gesucht hat. Ich war zu dieser Aufgabe bereit und habe diese Funktion dann im Verein übernommen. Als der BSSA einen Ausrichter für die Landessportspiele gesucht hat, war ich einer, der gleich dafür war, da ich von eigenen Besuchen dieser Veranstaltung und aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig die Integration ist.

Anmerkung LSB: Persönlich Betroffene arbeiten gerne selbst mit. Das betrifft nicht nur das Themenfeld Inklusion, sondern z. B. auch Kinder- und Familiensportangebote. Daher: Ansprechen!

Bei den Ehrenamtlichen, die die Landessportspiele hauptsächlich unterstützt haben, sprechen wir von fünf Personen, die allesamt im Vorstand des BRSSV e.V. sind. Zwei davon waren erst sehr skeptisch aber haben dann mit voller Begeisterung mitgemacht.

Jeder hat seine Aufgaben bekommen und durch die tolle Erfahrung des BSSA konnten wir diese Aufgaben gut definieren. Es gab die Verantwortlichkeit für Sportstätten/Angebote und Helfereinweisung, Organisation und Ablauf, Finanzen sowie diverse kleinere Themen wie Parkplatzorganisation etc.

Wir versuchen ständig neue Vereinsmitglieder zu gewinnen und aus diesen neuen Mitgliedern neue Ehrenamtsfunktionen zu bekommen. Motivationsanreize sind dabei natürlich die Übernahme der Kosten für Übungsleiterseminare und anderen Weiterbildungen aber auch die kleine finanzielle Entschädigung der Übungsstunden. Weiterhin die Anerkennung durch Auszeichnungen, die bei uns auch regelmäßig durchgeführt werden.

Wir als BRSSV haben die Pläne, weiter Sportarten zu integrieren, wenn Nachfrage besteht. So wurde jetzt eine Line Dance Gruppe gebildet und weiterhin auch das Tanzen im Sitzen wird immer weiter ausgebaut. Wichtig ist aber unsere Übungsleiter weiterhin gut auszubilden und ausreichend zur Verfügung zu haben. Zusätzlich möchten wir eine Reha Sportgruppe für Kinder und Jugendliche im Verein eröffnen.

"Wenn man die Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sieht, weiß man, wofür man dieses Engagement geleistet hat. Die Vorbereitung zu diesen Landessportspielen war für alle sehr anstrengend, aber mit dem großen Lob von den Teilnehmern aus den verschiedensten Vereinen hat diese Anstrengung gelohnt. Wir als BRSSV e.V. waren gern der Ausrichter der Landessportspiele 2023 und
freuen uns auf die Veranstaltung im nächsten Jahr. (Bernd Reinecke, Sportwart beim BRSSV e.V.)

Mehr Informationen zum Verein finden sich HIER.