Von Krisen zu Erfolgen: TSV Eggersdorf

Der TSV Blau-Weiß Eggersdorf aus dem Salzlandkreis: 75 Jahre alt, rund 180 Mitglieder, mehrere Abteilungen darunter Fußball, eben ein ganz normaler Sportverein. Doch der Verein stand in seiner Geschichte einigen Schwierigkeiten gegenüber, die den Verein beinahe zum Scheitern brachten. So brachen vor einigen Jahren nach und nach die einzelnen Jugendmannschaften weg oder es wurde in den vereinseigenen Räumlichkeiten eingebrochen. Jüngst erlebte der Verein demokratiefeindliche Äußerungen bei einem öffentlichen Fußballspiel, über die medial berichtet wurde und den Verein ins falsche Licht rückte. Doch insbesondere hiergegen positionieren sich die Sportfreunde aus dem Bördekreis und arbeiten eng mit dem Kreissportbund und dem LSB-Projekt „Menschlichkeit und Toleranz im Sport“ (MuT) zusammen.

Allen Rückschlägen wurde mit viel Engagement der Mitglieder und ehrenamtlichen Helfenden begegnet, um den TSV Eggersdorf wieder zu einem Anlaufpunkt der Region zu machen. Der Verein steht für sportliche Aktivitäten, soziales Miteinander und Offenheit in allen Bereichen und Altersgruppen. Jeder und Jede ist hier herzlich willkommen. Neben dem Wiederaufbau der Jugendmannschaften im Fußball, gibt es mittlerweile eine Tischtennisgruppe und eine Gymnastikabteilung, jeweils mit steigenden Mitgliederzahlen und einem Gefühl des Miteinanders. Dafür stehen nicht nur die Vereinsführung, sondern auch die Trainer*innen und Betreuer*innen, ein.

Um nicht nur in den eigenen Vereinsreihen wirken zu können, sondern auch der umliegenden Bevölkerung Angebote und ein Ort zum Ankommen zu bieten, ist dem Verein ein enges Netzwerk mit anderen Organisationen wichtig. Aus diesem Netzwerk resultieren Veranstaltungen wie Dorf- und Halloweenfeste, Weihnachtsmärkte oder Grillabende sowie ein Aktionstag mit dem LSB-Projekt MuT. Highlight in diesem Jahr war die 75-Jahr-Feier, welche über zwei Tage andauerte und mit Fackelumzug, DJ, Tanzauftritten, Kreativ- und Bewegungsangeboten, rund 300 Besucher*innen anlockte.

 

Wir haben die Verantwortlichen zu ihrem Wirken und der Entwicklung des Vereines befragt.

Der Verein feierte in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum, wäre aber längst nicht dort, wo er jetzt steht, ohne seine Mitglieder und ehrenamtlichen Helfer*innen. Seit diesen Jahren stehen wir für sportliche Aktivitäten, soziales Miteinander und Offenheit in allen Bereichen uns Altersgruppen. Auch unser Angebot zur Integration neuer Mitglieder versuchen wir ständig zu erweitern, was uns in den letzten Jahren sehr gut gelungen ist.

Neben dem Fußball, dem Aushängeschild des Vereins, haben wir auch eine Tischtennisgruppe und eine Gymnastikabteilung über Jahre aufbauen können. Auch hier entwickelt sich die Mitgliederzahl stetig. Im Bereich Fußball sind wir stolz auf unsere Nachwuchsarbeit und wollen uns hier auch weiter engagieren, um Kinder und Jugendliche dem Sport näher zu bringen und den Umgang mit sozialen Konflikten zu erlernen.

Nicht nur die Betreuung und Fürsorge unserer Mitglieder liegt uns am Herzen. Wir arbeiten auch sehr aktiv mit anderen Vereinen, Institutionen und Organisationen zusammen. Hier steht natürlich im Vordergrund unseren Mitbürgern etwas zu bieten, um den „Alltag“ einmal entfliehen zu können, aber auch soziale Kontakte wieder zu pflegen oder aufzubauen. Sei es bei einem Grillabend, dem jährlichen Dorffest oder Weihnachtsmarkt oder bei schulischen Veranstaltungen. Unser Verein ist immer präsent und hilfsbereit.

Es wird sich mind. 5-6x im Jahr bei „Stammtisch der Vereine und Institutionen“ getroffen, um organisatorische Dinge abzusprechen und sich auszutauschen.

In diesem Jahr war natürlich die Organisation des Dorffestes ein Höhepunkt. Aber auch sportlich versuchen wir in jedem Jahr Veranstaltungen auf die Beine zu bekommen. Das traditionelle Hallenturnier des Vereins, sowie das jährliche Sommerturnier finden in jedem Jahr sehr großen Andrang. Auch im Tischtennis werden immer wieder Schnupperkurse und Freundschaftsturniere organisiert und angeboten. Seit nunmehr 3 Jahren hat sich auch das Halloweenfest für Groß und Klein auf dem Sportplatz etabliert, sodass wir eigentlich in jedem Jahr, neben den sportlichen Wettkämpfen, viel zu bieten haben. In diesem Jahr kam dann noch der gemeinsame, 1. Projekttag mit dem MuT-Projekt als Highlight hinzu.

Diese Traditionen werden natürlich auch im Jahr 2025 organisiert bzw. sind schon in der Planung und Umsetzung.

Natürlich gab es auch Tiefen in der Historie des Vereins, wie zum Beispiel vor fast 10 Jahren, als wir fast gar keine Jugendmannschaften mehr hatten und uns Stück für Stück eine neue, jetzt auch stabile, Jugendabteilung aufbauen mussten. Oder der Einbruch in allen Räumlichkeiten des Vereins mit einem enormen Gesamtschaden. Wären damals nicht viele Sponsoren, Privatspender als auch andere Vereine und Organisationen da gewesen, wäre dies damals der finanzielle „Bankrott“ des Vereins gewesen. Oder die jüngst aktuellen Schwierigkeiten, über die medial berichtet wurde und den gesamten Verein ins falsche Licht gerückt haben…. wir aber uns mit allem was wir leben und auch vertreten, davon distanzieren.

Letztlich sollte jeder Verein seinen eigenen Weg finden, um sich im sozialen Leben zu integrieren als auch zu etablieren. Hierfür gibt es kein Geheimrezept. Dafür ist natürlich wichtig ehrenamtliche Helfer zu haben und sich auf diese verlassen zu können, egal in welcher Hinsicht. Wichtig ist dabei das WIR-Gefühl zu festigen und zu stärken und jeden herzlich Willkommen zu heißen in seinem Verein – in seiner Vereinsfamilie.

Wir haben vielleicht nicht die Mittel wie andere Vereine. Auch ist unser sportliche Anspruch nicht so hoch, wie in den umliegenden Städten/Vereinen. Aber wir haben uns, die „Blau-Weiße-Familie“. Ein Miteinander auf dem Sportplatz und auch außerhalb von diesem. Helfende Hände wenn man Sie braucht, Ein zuhörendes Ohr, aber auch der der Plausch zwischendurch ist immer möglich im Verein. Projekte werden gemeinschaftlich organisiert und durchgeführt ohne finanziellen Aufwand und der Blick in die Zukunft wird gemeinsam geworfen mit den gesetzten Zielen vor den Augen. Und genau das ist es, was mich so fasziniert am Vereinsleben, und gerade in Eggersdorf.

"Wir haben vielleicht nicht die Mittel wie andere Vereine. Aber wir haben uns, die „Blau-Weiße-Familie“. Und genau das ist es, was mich so fasziniert am Vereinsleben, und gerade in Eggersdorf." (Sebastian David, Vorsitzender TSV Blau-Weiß Eggersdorf e. V.)

Mehr Informationen zum Verein finden sich HIER.