EM-Bronze knapp verpasst - Paralympics im Blick
In einem packenden kleinen Finale gegen Dänemark fehlten dem deutschen Rollstuhlrugby-Team nur wenige Punkte für Bronze bei der Europameisterschaft vom 3. bis 7. Mai in Cardiff (Wales). Damit verbunden wäre die frühzeitige Qualifikation für die Paralympics in Paris 2024. Trotz einer starken Leistung und eines aufopferungsvollen Kampfes verlor Deutschland knapp mit 51:53. Doch die Paralympics haben die Rollstuhlrugbyspieler unter ihnen Jens Sauerbier und Steffen Wecke vom SV Eiche 05 Biederitz aus dem Jerichower Land weiter fest im Blick.
„Natürlich sind wir in Anbetracht des Verlaufes der Spiele, des Halbfinales und besonders des kleinen Finales, mit dem vierten Platz unzufrieden. Uns haben genau die letzten zwei Minuten im Spiel gegen Dänemark zur direkten Qualifikation für Paris gefehlt. Wir können sicherlich stolz auf unsere Leistung sein, aber momentan überwiegt natürlich noch die Enttäuschung. Jetzt müssen wir also den Umweg über das Qualifikationsturnier gehen und uns dort das Ticket sichern“, sagt Jens Sauerbier.
Deutschland startete nach Plan ins Turnier mit Erfolgen gegen Tschechien (60:44) und die Niederlande (54:48) sowie einer Niederlage zum Abschluss gegen den alten und neuen Europameister Frankreich (39:63). Dann stand das Spiel um Platz drei an. „Das war das spannendste Duell der EM und wohl die beste Leistung, die eine deutsche Mannschaft je bei einem Turnier gezeigt hat“, sagt Cheftrainer Christoph Werner über die Partie um Bronze gegen Dänemark. „Beide Teams waren auf Augenhöhe, es war packend und intensiv – nur leider mit dem falschen Ende für uns. Wir haben gezeigt, dass wir auf europäischem Top-Niveau mithalten können und ich bin begeistert von der Mannschaft.“
Die letzte Chance auf die Paralympics-Teilnahme bietet sich nun beim Qualifikationsturnier, das zwischen Januar und April 2024 ausgetragen werden soll. Dort geht es um die drei verbliebenen Tickets für die Spiele in Paris. „Zwei davon werden höchstwahrscheinlich an Kanada sowie an Australien oder Japan gehen. Wir spielen vermutlich um das dritte Ticket“, prognostiziert Werner. Härteste Konkurrenten werden wohl Brasilien und Neuseeland sein. „Unser Vorteil ist, dass wir uns stetig weiterentwickeln und immer besser werden. Wir sind voll motiviert und guter Dinge, dass wir uns beim Qualifikationsturnier mit dem letzten Matchball belohnen. Dafür werden wir alles geben.“
Der Europameistertitel im Rollstuhlrugby ging übrigens an Frankreich, Vizemeister wurde Gastgeber Großbritannien.