Para Kanutin Anja Adler gewinnt Bronze
Der Bann ist gebrochen! Nach Platz 4 in Tokio 2021 gewinnt Para Kanutin Anja Adler von SV Halle am 8. September im Finale über 200m in der Startklasse KL 2 bei den Paralympics von Paris 2024 die Bronzemedaille. Riesig war die Freude bei der 35-jährigen Hallenserin und ihrer Trainerin Ognyana Dusheva. In einem packenden Finale unter schwierigen Bedingungen musste Anja nur den beiden Britinnen Charlotte Henshaw (Gold) und Emma Wiggs (Silber) den Vortritt lassen.
„Da wir in den beiden unteren Startklassen nicht aktiv mir den Füßen steuern können, ist Seitenwind echt gemein und schwer. Wir müssen alles über Paddelschläge ausrichten. Das ist Trainingssache, eine technische Komponente mit Feingefühl. Wir haben viel trainiert, um auch unter derartigen Bedingungen sauber und bei uns zu bleiben“, schätzte Adler ihr Rennen fachlich ein. Dauerrivalin Katalin Varga aus Ungarn kam mit genau diesen Windbedingungen nicht so gut klar. Adler nutzte ihre Chane und hängte sich mit aller Kraft an die Heckflosse der Silbermedaillengewinnerin Wiggs und brachte Bronze ins Ziel.
Beim halleschen Fanblock aus Familie und Freunden vor Ort schlugen die Emotionen hoch, Anfeuerung und Freude über die Medaille waren im Livestream unüberhörbar. Adler selbst zeigte sich überglücklich und fassungslos vor Freude. Wochen-, monate-, jahrelange akribische Arbeit haben sich ausgezahlt. Gleichzeitig dankte sie allen Unterstützern. „Es ist so unfassbar, ich glaube kaum, was hier gerade passiert ist. Ich habe mit mir gehadert nach dem Vorlauf. Ich habe mir die Medaille so sehr gewünscht, dann schien sie sehr fern und nun dieses Finale. Super Start, fürchterliche Windbedingungen, die wir zum Glück trainiert hatten. Danke ans Material, Trainer- und Supportteam und alle zu Hause“, fasste sie überglücklich zusammen.
Ihre Teamkolleginnen Edina Müller (KL 2, Hamburg) und Felicia Laberer (KL 3, Berlin) vervollständigten mit ihren Medaillen das deutsch Frauen-Kanu-Bronze-Trio.