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Leistungssport

Sandra Mikolaschek gewinnt sensationell Paralympics-Gold

| DBS/LSB

Die gebürtige Sachsen-Anhalterin Sandra Mikolaschek hat am vorletzten Wettkampftag der Paralympics in Paris Gold für das deutsche Para Tischtennis-Team gewonnen. Die 27-Jährige besiegte in der Klasse WS4 die serbische Weltranglistenerste Borislava Peric-Rankovic. Sandra ist in Wimmelburg (Landkreis Mansfeld-Südharz) geboren und hat beim TTV Wimmelburg das Tischtennisspielen erlernt. Wir gratulieren ganz herzlich zur Goldmedaille.

© Mika Volkmann/DBS

Bereits mit 13 Jahren wechselte Sandra von Wimmelburg zum TTC Halle, für den bis in die 2. Bundesliga der Rollstuhltischtennisspieler aktiv war. Hier gewann sie ihre ersten Medaillen bei nationalen Meisterschaften im Para-Tischtennis für den Behinderten- und Rehabilitations- Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA). Im Jahr 2013 folgte dann der Wechsel ins Deutsche Tischtennis-Zentrum von Borussia Düsseldorf, wo ihre internationale Karriere begann. Mehr als zehn Jahre später gelang der heute 27-Jährigen jetzt der ganz große Wurf. Die erste internationale Medaille ihrer Karriere ist gleich die Goldene bei den Paralympics! Sensationell!

Sandra Mikolaschek schlug erst die Hände vor das Gesicht, dann riss sie die Arme in die Höhe. Sie konnte kaum glauben, was ihr da gelungen war. Mit einer echten Tischtennis-Demonstration hat sie in nur 26 Minuten den größten Erfolg ihrer sportlichen Karriere perfekt gemacht. Gegen die favorisierte Peric-Rankovic, gegen die Mikolaschek in der Vergangenheit nahezu alle Duelle verloren hatte, ist ihr der bislang größte Coup gelungen. "Es ist einfach unglaublich. Ich bin wahnsinnig glücklich und stolz. Ich habe mir vorgenommen, aktiv und mutig zu spielen und die Ballwechsel zu eröffnen, das ist mir super gelungen", schwärmte eine glückliche Mikolaschek. "Ich war frei im Kopf, habe mir im Vorfeld immer wieder gesagt: Hey, ruh‘ dich nicht aus auf deiner Silbermedaille, sondern tu was, um das Finale zu gewinnen."

Ihr Mut und ihr unbekümmertes Spiel wurden belohnt. Mikolaschek begann druckvoll und spielte vor den rund 6.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Süd nahezu fehlerfrei. Jeweils nach fünf Minuten gewann sie die ersten beiden Sätze. Im dritten Durchgang lief es ebenfalls gut. Einen 1:3-Rückstand drehte Mikolaschek in eine 5:3-Führung.

Das Duell der beiden aktuell weltbesten Spielerinnen entwickelte sich mehr und mehr zu einem Spitzenspiel. Beide lieferten sich technisch anspruchsvolle und sehenswerte lange Ballwechsel. Peric-Rankovic kam immer besser in die Partie. Mit 11:6 entschied die Weltranglistenerste den dritten Satz für sich. Gleichsam umkämpft war der vierte Satz. Erst führte die Serbin 2:0, ehe Mikolaschek wieder die Spielkontrolle übernahm. Nach 7:5 und 10:8 hatte die Deutsche zwei Matchbälle. Gleich den ersten davon nutzte sie und fiel ihren Teamkolleginnen und Teamkollegen erleichtert in die Arme.

Bundestrainer Volker Ziegler war begeistert vom überragenden Auftritt seiner Spielerin. „Das war ein Tischtennisfest statt Tischtennis-Arbeit. Auf den gesamten Wettbewerb bezogen muss man sagen, dass Sandra in allen kritischen Situationen im Viertel- und Halbfinale und auch dem Endspiel nicht nur stabil geblieben ist, sondern ihre besten Bälle gespielt hat. Das zeichnet einen Champion aus.“

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